usability in stuttgart

Wie geplant war ich heute auf dem "World Usability Day" im stuttgarter Rathaus.

Barierefreies Webdesign: 

WUD_Vortrag.jpgEs gab 2 Vorträge zu barrierfreiem Webdesign die ich mir angehört habe. Interessant fand ich dabei, dass barrierefreie Webseiten Kosten sparen können. Durch ein neues barrierefreies Onlineangebot konnte z.B. die Serverlast um über 60% reduziert werden, erklärte einer der Referneten. Die Seiten werden durch das kleinere Volumen schneller geladen und die Server konnten ca. 2 Jahre länger als ursprünglich geplant im Einsatz bleiben.

Als barierefrei werden Seiten bezeichnet, die für alle gleichermaßen zugänglich sind und niemanden ausschließen. Erstaunt war ich auch über die doch recht große Bevölkerungsgruppe, die von barrierefreien Seiten profitieren. Es sind nicht nur sehbehinderte, blinde, schwerhörige oder gehölose, wie meist vermutet. Auch "Internet-Anfänger", motorisch behinderte Menschen, die immer größer werdende Gruppe von älteren Menschen (zu der ich ja jetzt wohl auch so langsam gehöre ;-)) sowie Menschen mit älterer Hard- und Software (die Modem-Menschen) profitieren entscheidend davon.

In Deutschland sind 6,7 Mio Menschen schwerbehindert, 155.000 Menschen blind, 500.000 Menschen sehbehindert, ca. 10% der männlichen Bevölkerung rot-grün-blind und 18,8 Mio. Menschen älter als 60 Jahre.

Das barrierefreies Webdesign dabei schönes Webdesign sein kann, sieht man meiner Meinung nach an vielen schönen Weblogs, welche die Vorgaben erfüllen. Ein paar einfache Punkte die dabei u.a. zu beachten sind, wären z.B.

  • Alternativtexte für sämtliche Grafiken zu vergeben,
  • Seiten klar anhand von Überschriftshierarchien zu gliedern
  • auf Layouttabellen und Frames zu verzichten
  • Anpassung der Schriftgröße durch Verwendung relativer Schriftgrößen erlauben
  • kritische Farbkombinationen zu meiden und klare Kontraste zu bevorzugen
  • logische Tabulatorfolgen und Ermöglichung von Tastaturbefehlen

Weitere Informationen gibt es z.B. auf den Seiten von BIK und EFA

Eye-Tracking: 

eye-tracking.jpgBegeistert hat mich auch der Eye-Tracking Test der HDM. Dabei werden die Blickbewegungen beim Betrachten eines Monitors aufgezeichnet.  Für die Webseite der Stadt Stuttgart wird derzeit eine Analyse erstellt. Jeder Testteilnehmer erhielt einen "Gaze-Plot", eine Aufzeichnung der Blickbewegungen und der Ruhepunkte der Augen beim betrachten der Seite Stuttgart.de. Dadruch kann analysiert werden wie ein Anwender die Webseite wahrnimmt, wie gut er sich in der Navigation zurechtfindet und Informationen auf der Seite findet. Entsprechend kann aus diesen Erkenntnissen ein Onlineangebot optimiert werden. Ich hoffe das sich jedenfalls die Seiten der Stadt Stuttgart noch etwas verbessern werden.

Informationen zu Usability und Eyetracking gibt es beim Fraunhofer Institut und auf den Seiten des Usability Lab.

Über Cedric Weber

Ich schreibe seit Mai 2003 zu Themen rund um das Web2.0, Enterprise2.0, Social Software, Wikis, Weblogs, online Kollaboration, Instant Messaging, sowie Linux / Ubuntu und Apple. Dazwischen findest du Themen aus meinem Alltag - über Glaube und Spiritualität, Fotografie, Musik und vieles andere.

Ein Gedanke zu „usability in stuttgart

  1. Ganz interessantes Thema, das Du hier ansprichst. Also der Vortrag hätte mich auch interessiert! Mir war bisher auch nicht bewusst, dass die Benutzergruppe, die von Barrierefreien websites profitiert, so dermaßen groß ist. Sind sie dort auch auf Blogsoftware zu sprechen gekommen? Inwiefern erfüllt eigentlich WordPress die Auflagen für barrierefreies Design?

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