Iranischem Asylbewerber droht bei Abschiebung der Tod

Der seit 1997 in Deutschland lebende Reza Mamipour Abri soll in den Iran abgeschoben werden. Erst vor einigen Wochen entging Abdul Rahman wegen seines Glaubens der Todesstrafe in Kabul (siehe Tagesschau). Ist die deutsche Bürokratie wirklich so Ignorant und Stumpfsinnig diesen Mann abschieben zu wollen!? In einer Online-Petition von werden Stimmen gegen die Abschiebung gesammelt.

Weitere Links: Türkische Christen Berlin, Evangelische Nachrichtenagentur idea, Martin Dreyer (danke für den Hinweis)

Pressemitteilung über Reza
Iranischem Asylbewerber (30) droht bei Abschiebung der Tod
Über das Schicksal von Reza Mamipour Abri wird am 26. Juli vor dem Verwaltungsgericht Ansbach verhandelt
Ansbach, 9. Juli – Der iranische Asylbewerber Reza Mamipour Abri schwebt in Lebensgefahr. Er soll in den Iran abgeschoben werden, obwohl er bekennender Christ ist und er daher von jedem Muslim straffrei getötet werden darf.
Der 30-jährige Abri lebt seit Ende 1997 in Mittelfranken. Bereits zweimal ist sein Asylantrag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt worden. Am 26. Juli (11.00 Uhr, Saal 5) wird über seinen Fall am Verwaltungsgericht Ansbach verhandelt. Er kann aber schon jetzt abgeschoben werden. Bei einer ersten Verhandlung 2003 stellte sich das Gericht auf den Standpunkt, Abri werde im Iran nichts geschehen, wenn er sich dort nicht zum Christentum bekenne und unauffällig verhalte.
Abri hat sich bereits 1995 im Iran nach Kontakten zu Christen zum Christentum bekehrt. Er war deshalb mehrere Monate inhaftiert und wurde auch gefoltert. Nach seiner Freilassung gelang ihm die Flucht. Würde seine Rückkehr in den Iran bekannt, würde er zweifellos erneut verhaftet und unter Druck gesetzt. Nach dem 1981 in Kraft getretenen iranischen „islamischen Gesetz der Vergeltung“ kann jeder mit dem Tode bestraft werden, der „den Propheten beleidigt“, etwa indem er sich vom Islam ab- und einer „minderwertigen Religion“ zuwendet.
Nach einem Gutachten des Beauftragten der ev.-luth. Landeskirche Hannovers für die Seelsorge an Iranern, Hans-Jürgen Kutzner, kann jeder Moslem den Abtrünnigen mit dem Tod bestrafen, ohne dafür strafrechtlich verfolgt zu werden. Ende 2005 wurde in der iranischen Stadt Gonbad-e-Kavus der vom Islam konvertierte freikirchliche Pastor Ghorban Tori entführt und erstochen. Erst kürzlich wurde der iranische Christ Ali Kaboli wegen illegaler religiöser Versammlungen und Abfalls vom Islam festgenommen. Vorher hatte es Reisebeschränkungen, Verhöre, Morddrohungen und einen Giftanschlag gegen ihn gegeben. Der pfingstliche Laienpastor Hamid Pourmand, der Oberst in der iranischen Armee war, wurde 2005 wegen Täuschung der Streitkräfte von einem Militärgericht zu drei Jahren Haft verurteilt.
Die Geschäftsführerin der deutschen Sektion von Christian Solidarity International, Ingrid Seigis, erinnerte an den Fall Abdul Rahman. Rahman hatte sich dem Christentum zugewandt und neun Jahre lang in Deutschland gelebt. Bei seiner Rückkehr nach Afghanistan war er von einem Gericht zum Tode verurteilt worden. Nur aufgrund von Protesten der internationalen Gemeinschaft wurde der Prozess schließlich im März dieses Jahres abgebrochen und Rahman für verrückt erklärt. „Soll es jetzt einen zweiten Fall Abdul Rahman geben“, fragte Seigis. [Quelle]

Über Cedric Weber

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Ein Gedanke zu „Iranischem Asylbewerber droht bei Abschiebung der Tod

  1. Abri’s life must be saved. The German Authorities must not deport him from Germany!
    Manfred Wollin

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