Microblogging: Back to the roots geeks

Google verabschiedet sich offiziell vom Microblogging-Dienst Jaiku. Nachdem Google den Dienst vor etwas mehr als einem Jahr übernommen hat, war wenig neues passiert. Nun soll die Portierung von Jaiku auf die Google Apps Engine endlich abgeschlossen werden und der Code dann unter einer Open Source Lizenz (Apache License) freigegeben werden. Jaiku wird weiter betrieben werden und auf freiwilliger Basis von einigen Googlern und der Community weiterentwickelt.

While Google will no longer actively develop the Jaiku codebase, the service itself will live on thanks to a dedicated and passionate volunteer team of Googlers.

Was mit der bisher kostenlosen SMS-Funktion ist, wird nicht erwähnt. SMS-Updates von Jaiku erhält man allerdings schon seit einiger Zeit nicht mehr. Da Google als Finanzier nun ausgestiegen ist, werden die kostenlosen SMS-Updates mit Sicherheit auch nicht weiter verschickt. Nachdem Twitter die kostenlosen Updates eingestellt hat, war Jaiku der einzige Anbieter damit.Das bedeutet wohl, zumindest in Deutschland Microblogging goes back to the geeks… Aus meiner Sicht haben es Twitter und Jaiku damit in Deutschland / Europa leider nicht geschafft sich für die breite Anwenderschaft zu etablieren. Kostenlose SMS-Updates war aus meiner Sicht das Feature um die non-geeks zu integrieren. „Twitter’s traffic comes from SMS […]“ ist im Blog zu lesen.

Twitter’s traffic comes from SMS, Instant Message, Mobile Web, and all those wonderful API projects out there. However, we also have good old-fashioned web traffic. 60% of our web traffic comes from outside the United States and this chart shows the top ten non-US sources. (Twitter Blog)

Vermutlich fast ausschließlich SMS-Traffic in den USA. Mobiles Microblogging in Deutschland gibt es somit nur noch über die Website oder über spezielle Anwendungen für Mobiltelefone. Für viele mit klassischen Mobilfunkverträgen ein zu hoher Kostenfaktor und „sowieso zu kompliziert“. In Deutschland bewegt sich beides noch zu langsam, der Markt für SMS sowie vernünftige Preismodelle für mobilen Internetzugang die für Microblogging essentiell sind. Natürlich gibt es inzwischen günstige Optionen mobil zu surfen, aber nur bei manchen Anbietern oder über Zusatzpakete die man buchen muss. Und wer, außer den Geeks nutzt das?
…dieser Geek zum Beispiel, Janis Krums der die erste Twitter Nachricht zum Flugzeug im Hudson gepostet hat. Hier ist der Artikel auf SpOn dazu.
Optionen:
Jaiku kann man mobil nutzen über http://m.jaiku.com. Außerdem kann man Jaiku über Jabber Instant-Messenger nutzen und damit z.B. direkt aus dem Google-Mail Postfach schreiben und aktuelle Updates erhalten.
Für Twitter gibt es unzählige Tools. Eine gute Mobilseite neben http://m.twitter.com ist z.B. http://hahlo.com.  Außerdem hat Jochen Mai einige Tools in einer Liste zusammengestellt.
P.S. Natürlich kann man weiter seine Updates per SMS versenden, sowohl an Jaiku als auch an Twitter.

[via jaiku, jaiku-blog & Golem ]

Über Cedric Weber

Ich schreibe seit Mai 2003 zu Themen rund um das Web2.0, Enterprise2.0, Social Software, Wikis, Weblogs, online Kollaboration, Instant Messaging, sowie Linux / Ubuntu und Apple. Dazwischen findest du Themen aus meinem Alltag - über Glaube und Spiritualität, Fotografie, Musik und vieles andere.

3 Gedanken zu „Microblogging: Back to the roots geeks

  1. Teile deine Meinung.
    Die kostenlose Weiterleitung „Twitter -> SMS“ war für mich das Feature überhaupt. Die Anbindung zwischen Internet und Mobiltelefon.
    Schade, dass es diese Entwicklung gibt.

  2. selbst meine Mutter fragt danach „was macht denn der Twitter?“ seit sie keine SMS mehr bekommt. Hatte ein kleines Projekt in der Verwandtschaft gestartet, dass mit diesem SMS Feature teilweise ganz gut funktioniert hat.
    Vor allem für Afrika fand ich das interessant. Eine Lösung könnte evtl. eine Premium-Version sein bei der man ein SMS-kontingent erwirbt. Eigentlich sollte ein Dienst wie Twitter es schaffen günstige Konditionen auszuhandeln..

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