Im Vergleich zu vielen Web-Geeks verwenden die meisten Freunde und Bekannten – wenn überhaupt – Twitter und Jaiku nur über die SMS-Funktion. Nachdem Twitter vor einiger Zeit kostenlose SMS für alle Länder außer USA, Kanada und Indien deaktiviert hat, schien Jaiku eine gute Option (Ja, Jaiku verschickt kostenlose SMS der Messages!).
Die letzten Tage war Jaiku offline und wurde von Google auf die eigenen Rechner geholt (wie man z.B. bei Jaiku-Invites nachlesen kann). Seit heute läuft der Dienst wieder, soll aber noch auf die Google-AppEngine portiert werden.
Mir schien Jaiku schon immer die etwas bessere Plattform. Channels ermöglichen die Kontakte in Interessensgruppen zu sammeln und gezielter zu kommunizieren. Auch können in Jaiku RSS-Feeds integriert werden. Gleichzeitig hat der Abonement aber immernoch die volle Kontrolle auch Feeds von anderen auszublenden, wenn man diese z.B. lieber im Feedreader liest. Ein schönes Feature ist auch die Kommentarfunktion mit deren Hilfe man einfach zusammenhängende Nachrichten sieht. Im vergleich zu der mir etwas unbehaglichen eins-zu-möglichst-viele Kommunikation von Twitter ist Jaiku damit meiner Meinung nach die wirklich elegantere Plattform. Nach dem Kauf von Google schienen die Entwicklungen leider zu stagnieren. Der offensichtlich ungeplante Umzug lässt jedoch Raum für Hoffnung. Einziges Manko gegenüber Twitter ist derzeit die Möglichkeit direkte Nachrichten an andere zu schicken.
Chancen für Afrika
Als Twitter kürzlich die SMS-Funktion deaktiviert hat, musste ich unwillkürlich an die vielen spannenden Ansätze neuer Kommunikation in Afrika denken. Gerade durch den extrem schnellen Wachstum der Mobilfunknetze sind Dienste an der Schnittstelle von Mobilfunk in Web essentiell für erfolreiche Kommunikation. Erik Hersman von Whiteafrican erklärt:
Twitter represents a change in communication. By acting as a global gateway for updates via SMS (or the web), that then updates all of your followers, Twitter succeeded in breaking ground in one-to-many messaging. There have been a couple times over the past year where Twitter was used in Africa to get news out that wasn’t possible in any other format.
und in den Kommentaren:
In Africa, not having SMS is a deal killer. Though there would undoubtedly be users who access it through the web – as is true throughout the rest of the world, true penetration in Africa can only come through services that can be fully operational using only SMS.
Mein privater „Twitter-Großfamilien-Betatest“ ging spätestens mit dem fehlen der SMS-Updates nun auch zuende. Mit Twitter war es nicht möglich zielgerichtet mit unterschiedlichen Gruppen zu kommunizieren und der Aufwand mehrere Accounts zu verwenden war in der Praxis zu hoch. Vielleicht ist es mit Jaiku einfacher?
Eine Einlaudung braucht man nach dem Relaunch zwar noch, aber diese sind jetzt unbegrenzt verfügbar. Wer testen & mitmischen will kann sich melden (Emailadresse nicht vergessen), ich schicke gerne eine Einladung raus. Etwas Hilfe zum Einstieg in Jaiku findet man z.B. im CVJM Admin-Blog.