Archiv für das Jahr: 2008

Jaiku alive and kickin' Twitter?

Im Vergleich zu vielen Web-Geeks verwenden die meisten Freunde und Bekannten – wenn überhaupt – Twitter und Jaiku nur über die SMS-Funktion. Nachdem Twitter vor einiger Zeit kostenlose SMS für alle Länder außer USA, Kanada und Indien deaktiviert hat, schien Jaiku eine gute Option (Ja, Jaiku verschickt kostenlose SMS der Messages!).
Die letzten Tage war Jaiku offline und wurde von Google auf die eigenen Rechner geholt (wie man z.B. bei Jaiku-Invites nachlesen kann). Seit heute läuft der Dienst wieder, soll aber noch auf die Google-AppEngine portiert werden.

Mir schien Jaiku schon immer die etwas bessere Plattform. Channels ermöglichen  die Kontakte in Interessensgruppen zu sammeln und gezielter zu kommunizieren. Auch können in Jaiku RSS-Feeds integriert werden. Gleichzeitig hat der Abonement aber immernoch die volle Kontrolle auch Feeds von anderen auszublenden, wenn man diese z.B. lieber im Feedreader liest. Ein schönes Feature ist auch die Kommentarfunktion mit deren Hilfe man einfach zusammenhängende Nachrichten sieht. Im vergleich zu der mir etwas unbehaglichen eins-zu-möglichst-viele Kommunikation von Twitter ist Jaiku damit meiner Meinung nach die wirklich elegantere Plattform. Nach dem Kauf von Google schienen die Entwicklungen leider zu stagnieren. Der offensichtlich ungeplante Umzug lässt jedoch Raum für Hoffnung. Einziges Manko gegenüber Twitter ist derzeit die Möglichkeit direkte Nachrichten an andere zu schicken.

Chancen für Afrika

Als Twitter kürzlich die SMS-Funktion deaktiviert hat, musste ich unwillkürlich an die vielen spannenden Ansätze neuer Kommunikation in Afrika denken. Gerade durch den extrem schnellen Wachstum der Mobilfunknetze sind Dienste an der Schnittstelle von Mobilfunk in Web essentiell für erfolreiche Kommunikation. Erik Hersman von Whiteafrican erklärt:

Twitter represents a change in communication. By acting as a global gateway for updates via SMS (or the web), that then updates all of your followers, Twitter succeeded in breaking ground in one-to-many messaging. There have been a couple times over the past year where Twitter was used in Africa to get news out that wasn’t possible in any other format.

und in den Kommentaren:

In Africa, not having SMS is a deal killer. Though there would undoubtedly be users who access it through the web – as is true throughout the rest of the world, true penetration in Africa can only come through services that can be fully operational using only SMS.

Mein privater „Twitter-Großfamilien-Betatest“ ging spätestens mit dem fehlen der SMS-Updates nun auch zuende. Mit Twitter war es nicht möglich zielgerichtet mit unterschiedlichen Gruppen zu kommunizieren und der Aufwand mehrere Accounts zu verwenden war in der Praxis zu hoch. Vielleicht ist es mit Jaiku einfacher?
Eine Einlaudung braucht man nach dem Relaunch zwar noch, aber diese sind jetzt unbegrenzt verfügbar. Wer testen & mitmischen will kann sich melden (Emailadresse nicht vergessen), ich schicke gerne eine Einladung raus. Etwas Hilfe zum Einstieg in Jaiku findet man z.B. im CVJM Admin-Blog.

Morgen früh wird's knapp mit der Kernarbeitszeit

Wenn ich endlich mal wieder dazu komme in meinen Feedreader mehr als die 5 wichtigsten Feeds zu lesen, entdecke ich (wie immer) viel Interessantes, z.B. das Buch „Morgen komm ich später rein“ von Markus Albers. Es geht um flexiblere und kreativere Gestaltung der Arbeit als Angestellter –  das Pendant zu „Wir nennen es Arbeit“ für die Angestellten schreibt Johannes.  Hier ein Zitat von der Website zum Buch:

Man will kaum glauben, dass wir in einer Wissensgesellschaft arbeiten, denn unsere Arbeitsstrukturen ähneln immer noch denen einer Industriegesellschaft: Abgesessene Kernarbeitszeit und exzessive Überstunden gelten als Beweis für »echtes« Engagement. Markus Albers beweist in seinem Buch „Morgen komm ich später rein“ anhand vieler Beispiele, dass das nicht stimmt.
Denn eine flexible und mobile Arbeitsauffassung, eine Easy Economy, ist ein Gewinn für alle. Google, SAP und die Deutsche Bank, aber auch deutsche Mittelständler zeigen, dass individuelle Gestaltungsfreiheit zu mehr Leistung führt – und besserer Laune. So wird aus der Festanstellung eine Freianstellung, um in Zukunft Leben und Arbeiten harmonischer miteinander zu verbinden.

Gerade heute hatte ich es wieder davon geschäftliche und private Termine zu koorfinieren, schließlich wirken sich diese auf meine Freizeit aus. Derzeit schicke ich Termine per Mail im Kreis um auch privat mit den wichtigsten Geschäftsterminen auf dem Laufenden zu sein.
Um flexiblere Arbeitszeiten in großen Unternehmen umzusetzen, reichen nicht nur gute Argumente und Fakten für den Chef. Leider ist es oft wesentlich komplexer zwischen Betriebsrat, Personalabteilung und Geschäftsführung. So manche Regelung des Betriebsrats zum „Schutz der Mitarbeiter“ kann sich in diesem Punkt als Problemregelung für mehr Felxibilität zeigen. Oder die sogenannte Vertrauensarbeitszeit durch die meiner Meinung nach an vielen Stellen zugunsten des Unternehmens gerundet wird? …vielleicht sollte ich es lesen. Ach ja, morgen früh wird’s wieder knapp mit der Kernarbeitszeit…

Atheisten auf dem Freakstock

Doreen Zimmermann war dabei (nachdem ich ja nicht konnte) und schreibt beim Zeitzünder einen Artikel über das Freakstock. Neben dem üblichen Copy & Paste aus den Freaks-Texten von 1998 (oder so), blitzen vorsichtig auch ein paar persönliche Gedanken durch.  – Jesus bewegt.

Was all die unterschiedlichen Menschen miteinander verbindet, ist der Glaube, dass Jesus ein ziemlicher cooler Typ sei.
Ich finde das gar nicht, ich bin Atheistin. Das Festival zu verstehen, fällt mir darum schwer. Ich könnte sagen: Freakstock, das ist ein christliches Festival der Jesus Freaks. Aber ich spüre, dass das zu wenig wäre. Zu einfach.
Diese Menschen haben etwas gefunden, das mir völlig fremd ist. Daher erhebt dieser Text keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ich will nur ihre große Party mit Gott greifbar machen, indem ich von den Menschen hier erzähle.

[via Hufi]

Notiz: Es ist Freakstock …

und ich bin zuhause – und ich vermisse es. Schade, dass die Freakstock’ler so wenig live ins Web stellen. Aber vielleicht bin ich da auch etwas von der Web2.0 Community etwas verwöhnt worden. Ich finde jedenfalls keine Twitterer, kaum Flickrer oder Ipernityer und auch keinen kleinen Live-Blogger oder bin ich blind? Muss wohl echt gut sein, vielleicht gerade weil es ziehmlich offline ist…
Ein wenig findet man immerhin auf der Homepage: FAZ, Bilder und Webcam (Hilft aber nichts bei Nacht).

Delicious 2.0?

Tut del.icio.us noch? Ja, es tut genauso wie bisher, sieht nur ein wenig anders aus. Jahre hat das immer wieder versprochene Update auf sich warten lassen. Und nun? Auf den ersten Blick sieht es einfach nur optisch etwas netter aus, ein bisschen an 2.o angepasst – wo man doch langsam schon an 3.0 denken sollte?

The new Delicious is just like the old del.icio.us, only faster, easier to learn, and hopefully more delightful to use and to look at.

Ok, den Namen haben sie kaputt gemacht, das echte del.icio.us gibt’s nicht mehr, man landet auf delicious.com. Das trifft mich natürlich besonders – mit meinem m.zung.us. Naja, vermutlich muss man als Benutzer weniger denken beim Eintippen der URL.
Was mir vor allem fehlt sind die wirklichen Verbesserungen. Wie wäre es mit ein paar netten Ajax-Enhancements gewesen? Tags umbenennen, löschen und verschmelzen per drag and drop direkt in der Tagcloud? Oder die Möglichkeit veraltete Links automatisch anzuzeigen und zu löschen?
Bleibt zu hoffen dass das Update allerdings die Grundlage für einige Verbesserungen schafft,zumindest lässt dieser Hinweis im Blog darauf hoffen:

Now that our new platform is in place we expect to release new features more quickly

Natürlich ist und bleibt delicious mein favorisierter Social-Bookmark Service den ich gerne und regelmäßig verwende. Spaß macht vor allem Links im Netzwerk der weiterzuempfehlen und von Freunden zu bekommen. Wie das genau geht habe ich schon vor einiger Zeit in einem Post beschrieben. Wer möchte kann mich gerne zu seinem Netzwerk hinzufügen!

Floh: Your Underground Trödeldealer

Floh nennt er sich, heißt eigentlich Rudolf, hat mal diverse Natur- und Geisteswissenschaften studiert und ist wohl der bestbekannte Trödeldealer in Tübingen – und Weltweit. Gestern hat er jedenfalls auf Anfrage spontan zwei Kerzenständer aus Metall angeschleppt. Lieferzeit 15 Minuten – genau 15 Minuten. 11 ist seine Glückszahl, also elf Euro für das Blech, immerhin liegt der Schrottpreis derzeit bei 255 EUR/Tonne. Wenn man gerade nichts braucht, bekommt man halt einen Dackel, oder Pudel oder Esel, oder was auch immer aus Pfeifenputzern gebaut, ob man will oder nicht. Auch in diversen Zeitungsartikeln wurde über ihn berichtet, selbst in der New York Times, neunzehnhundersechsundachzig, erzählt er stolz. Noch ein paar Sprüche, klar jeder kennt Floh. Der Ledergürtel für die Studentin die gerade vorbeikommt ist auch nicht vergessen, selbst auch die Lans neben uns auf der Treppe fragen „Hey Alter, kannst du uns auch so ein Tier basteln?

WordPress 2.6 rockt

Eigentlich nichts besonderes, mal wieder eine neue WordPress Version und etwas Arbeit mit dem Update. Da ich seit einiger Zeit WordPress direkt über die Commandline via Subversion aus dem Entwickler-Repository (Tschuldigung so viele komische Begriffe) aktualisiere, klappt alles in wenigen Sekunden und ich kann damit bei Bedarf  einfach auf die Vorversion zurück wechseln. Doch das war nicht nötig, selbst alle Plugins funktionieren.

Die neuen Features

…sind auch ganz nett. Matt hat dazu ein Video im Entwicklerblog veröffentlicht. Ein Highlight ist sicher die Versionsverwaltung vom Artikeln. Dies ist eine der Funktionen, die Wikis erfolgreich gemacht haben. Dadurch ist es besser möglich, Artikel und Seiten mit mehreren Autoren zu bearbeiten und die Änderungen zu verfolgen. Ein guter Schritt der gleichzeitg WordPress auch als CMS einsetzbar macht.
Wer mit WordPress Plugins zu tun hat, sollte sich den Artikel von planetozh dazu anschauen. Außerdem bin ich gespannt auf das iPhone App mit dem man wohl WordPress Artikel schreiben kann.Sehr cool ist auch das es endlich ein zentrales Theme-Verzeichnis auf WordPress.org gibt.
Mit immer wieder neuen überraschenden Funktionen bleibt WordPress sicher noch länger das Blog und CMS meiner Wahl. Mit bbpress gibt es zudem ein Forum welches sauber integriert werden kann. Einzig die Benutzerintegration mit einem Wiki fehlt mir noch. Für DokuWiki gibt es wohl ein Plugin (funktioniert das?), zum MediaWiki (welches ich noch historisch im Einsatz ist) habe ich allerdings nichts gefunden.
(Übrigens, 228 Wörter dieser Artikel)

Selbsttherapie

War beim Doc., Rückenschmerzen. Eine Spritze und ein Packen Diclofenac, 50mg aus der Apotheke. Sicherheitshalber therapiere ich jetzt noch parallel mit Blogging:

«Blogging ist gesund», bringt ein Text in der Mai-Ausgabe des «Scientific American» die Erkenntnisse […] auf den Punkt. Blogging, verstanden als eine persönlich gefärbte, gefühlsbetonte Art des Schreibens, sei eine therapeutische Massnahme, eine Form der Selbstmedikation. (NZZ)

Nie wieder Musik kaufen!

– dachte ich heute. Es gibt doch so unendlich viel krasse gute freie kostenlose Musik im Netz. Wer will schon den ganzen Hypekram überhaupt noch gegen Geld? Die Ressourcen scheinen unbegrenzt und die früher zeitraubende Suche wird immer einfacher, um freie und gute Musik zu finden. Beim Malern heute hab ich seit langem mal wieder einen TRACKBACK-Podcast gehört…
The Poni Republic nennt sich ein mexikanisches Netlabel mit einer echt hörenswerten internationalen Künstlerzusammenstellung. Gerade laufen Lieder von der Sunday Parlours & Anois – Split EP und Flashgot, mein Downloadmanager ;). Weiter hole ich mir gerade die Sampler von Open Music Contest. Beim OMC handelt es sich um einen „bundesweiten, international einzigartigen Wettbewerb zur Diskussion um die Freiheit von Kultur mit besonderen Teilnahmebedingungen“ der Marburger AStA. Für den Contest können sich Bands bewerben deren Musik unter einer CC-Lizenz frei verfügbar ist.
Einen weiteres freies Album von der kanadischen Band Downhere habe ich auch noch via sound7 gefunden (Download). Jetzt bin ich erst mal wieder eingedeckt. Dabei habe ich mir überlegt, ob ich mir das ganze Zeug überhaupt downloade, wenn ich die gute Musik sowieso via lastfm etcpp. streamen kann!?
Und da ich bis Sonntag genug von der „Singer/Songwriter-Plage“ habe, werde ich bei Jumbo Jet im Keller Klub in Stuttgart den passenden Ausgleich finden – und wie ich höre noch einige mehr (1,2, 3).

Viva la socialwebrevolucion!