Heute, am Weltklimatag, soll durch die Bundesweite „Aktion Licht aus! Für unser Klima“ ein Zeichen gesetzt werden (oder ist es eher ein Keinzeichen?). Am heutigen Samstag wird aufgerufen um 20.00 Uhr für 5 Minuten das Licht abzuschalten. Bei starker Beteilugung könnte man vielleicht ein kleines schwarzes Loch auf der Weltkarte bei Nacht verursachen.
Mich würde interessieren, welche technischen Auswirkungen solch eine Aktion im Extremfall haben könnte, wenn gleichzeitig so viele Verbraucher wegbrechen? Bundesweite Überspannung, Durchbrennen von Sicherungen, Herunterfahren von Kraftwerken? Keine Ahnung, hört sich aber spannend an finde ich. Ich habe mir eine Erinnerung eingestellt für heute Abend und werde wohl mitmachen. Meine Schwester hat zum Glück genügend Kerzen und Decken von Ikea für den Fall ungeahnter technischer Auswirkungen ;-).
Gleichzeitig gibt es eine Aktion für den Einsatz von Energiesparlampen, die langfristig sinnvoller scheint und parallel stattfinden kann. Auf der Website wird empfohlen die 5 Minuten zu nutzen um neue Energiesparlampen einzuschrauben:
Das erspart der Atmosphäre bei zehn ersetzten 100-Watt-Birnen jedes Jahr 335 kg co2. Und senkt nebenbei Ihre Stromrechnung um 50 – 100 Euro.
Eigentlich wollte ich schon länger einige Energiesparlampen kaufen, das wäre doch ein Anreiz zum Einstieg.
Mögliche Gefahren:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,521721,00.html
Habe mir auch gerade ne Erinnerung eingestellt…
Gut, dass du es nochmal schreibst. Hab ich nämlich gestern auch gelesen. Werde es heute beim Essen ansagen und hoffe, dass alle mitmachen. Find ich auch irgendwie spannend 😉
Also ich bin skeptisch in Bezug auf diese Aktion… Habe übrigens schon um 19 Uhr das Licht ausgemacht. Und mache es erst am Montag Abend wieder an….
„Flash Mobbing“ à la Bildzeitung. 🙂
Die Gegenkampagne halte ich für sinnvoll, auch wenn ich an der Umweltbilanz für die Produktion der Energiesparlampen Interesse hätte…
Ich halte diese gesamte Kampagne nicht nur für naiv und albern, sondern sie ist auch ausgesprochen umweltfeindlich. Jeder, der sich daran beteiligte, hat das genaue Gegenteil dessen erreicht was er eigentlich wollte.
Es ist zu bedenken, dass
1. Die beim Wiedereinschalten auftretenden Stromstösse bei ALLEN Leuchtkörpern, also beispielsweise auch bei Halogenlampen, ungefähr den 10- bis 20-fachen ihres Betriebsstromes ausmachen.
2. Auch LSL- und Energiesparlampen sich ähnlich verhalten, wenn auch etwas weniger deutlich, bedingt durch das Vorheizen der Lampenelektroden und das Erzeugen der Zündspannung
3. Altmodische Neonröhren mit Glimmstarter-Schaltung pro Zündvorgang etwa eine Dreiviertelstunde (45 Minuten!) ihrer Lebensdauer verlieren – schönen Gruß übrigens an alle, die solche Leuchtkörper in Verbindung mit einem Bewegungsmelder betreiben.
Auch der Anlaufstrom beim einschalten eines Elektromotors liegt übrigens, je nach Bauart und Prinzip, beim anderthalb- bis zehnfachen des normalen Verbrauchs.
Was immer also in den fünf Minuten vermeintlich an Strom gespart wurde, wurde anschliessend gleich mehrfach wieder konsumiert, um den ursprünglichen Betriebszustand wieder herzustellen.
Abgesehen von dem somit vergeudeten Strom kommt noch der, statistisch auf alle beteiligten Haushalte hochgerechnete, extra anfallende Sondermüll hinzu. Verursacht durch den höheren Verschleiss der Leuchtmittel.
Die an der Aktion beteiligten Haushalte haben im guten Glauben Blödsinn gemacht. Aber die Initiatoren sollten echt eins in die Fresse bekommen für den Schaden, den sie damit – hochgerechnet auf mehrere millionen Haushalte – angerichtet haben.