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iChange: Rinspeed, Eberspächer und iPhone

Die Design-Ausströmer von Eberspächer verteilen im Innenraum die Wärme der Heizungen. Rechts daneben das iPhone. (Foto: Rinspeed)
Die Design-Ausströmer von Eberspächer verteilen im Innenraum die Wärme der Heizungen. Rechts daneben das iPhone. (Foto: Rinspeed)

Der iChange ist ein Elektrofahrzeug aus der bekannten Schweizer Automobilschmide Rinspeed welches gerade auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt wird. Natürlich ist mir in unserer Pressemeldung gleich neben dem stylischen Eberspächer catem Luftschlitz ein iPhone aufgefallen. Eberspächer hat Rinspeed mit gleich zwei Heizungen ausgestattet, einmal ein elektrischer PTC Zuheizer für Kurzstrecken und eine sehr effiziente Airtronic Brennstoffheizung, welche auf Langstrecken nicht die wertvolle Akku-Energie des Fahrzeugs  verbraucht. Hier einige Auszüge aus der Pressemeldung:

„Der iChange ist Symbol für den fundamentalen Umbruch, in dem sich die Autoindustrie weltweit befindet. Und es ist klar, dass nur die Firmen überleben werden, die mit innovativen Konzepten den Anforderungen einer neuen automobilen Zeit begegnen.“ Für den Schweizer Autovisionär steht fest, dass sich die Ära spritfressender Ungetüme dem Ende zuneigt: „Der ‚iChange‘ will Zeichen dafür sein, dass wir weltweit vor großen Veränderungen in Sachen Mobilität stehen, denen wir mit neuen Ideen Rechnung tragen müssen.“

Der iChange Umweltfreundlich mit Elektroantrieb. (Foto: Rinspeed)
Der iChange Umweltfreundlich mit Elektroantrieb. (Foto: Rinspeed)

Beim Thema Heizung zeigt sich der „iChange“ genauso wandlungsfähig wie bei der Karosserie. Da der E-Motor zu wenig Abwärme liefert, ist das Konzeptfahrzeug auf eine leistungsstarke Zusatzheizung angewiesen. Speziell für dieses Projekt hat die Esslinger Eberspächer Gruppe – einer der weltweit führenden Hersteller von Fahrzeugheizungen – zwei maßgeschneiderte ökologische Heizsysteme konzipiert: eine Elektro- und eine Ethanol-85-Heizung. Damit kommen die Vorteile der beiden Technologien optimal zur Geltung: Auf der Kurzstrecke bewährt sich der völlig emissionsfreie, elektrische PTC-Heizer. Auf der Langstrecke sorgt die batterieunabhängige alternative Brennstoffheizung für eine deutlich höhere Reichweite des Fahrzeugs. Beim „iChange“ passt sich also auch die Heizung variabel an die jeweiligen Anforderungen an.

[…] bei so viel Extravaganz wäre wahrlich ein normaler Zündschlüssel recht ordinär. Seine Funktion übernimmt ein Apple iPhone, das gleichzeitig auch die Fernsteuerung und Bedieneinheit für die wichtigsten Fahrzeugfunktionen

Es ist in der Tat an der Zeit in dieser Branche Zeichen für die Zukunft zu setzen! Gut dass Eberspächer Technik mit am Start ist. iChange – im Kontext der aktuellen Situation der Automobilindustrie erscheint dieser Titel vielleicht sogar fast sarkastisch, es muss aber wohl so sein. Krisen sind Chancen, yes, we can, wir haben es zu Genüge gehört, aber hier wird angepackt.

Heute Licht aus?

Heute, am Weltklimatag, soll durch die Bundesweite „Aktion Licht aus! Für unser Klima“ ein Zeichen gesetzt werden (oder ist es eher ein Keinzeichen?). Am heutigen Samstag wird aufgerufen um 20.00 Uhr für 5 Minuten das Licht abzuschalten. Bei starker Beteilugung könnte man vielleicht ein kleines schwarzes Loch auf der Weltkarte bei Nacht verursachen.

Die Welt bei Nacht

Mich würde interessieren, welche technischen Auswirkungen solch eine Aktion im Extremfall haben könnte, wenn gleichzeitig so viele Verbraucher wegbrechen? Bundesweite Überspannung, Durchbrennen von Sicherungen, Herunterfahren von Kraftwerken? Keine Ahnung, hört sich aber spannend an finde ich. Ich habe mir eine Erinnerung eingestellt für heute Abend und werde wohl mitmachen. Meine Schwester hat zum Glück genügend Kerzen und Decken von Ikea für den Fall ungeahnter technischer Auswirkungen ;-).
Gleichzeitig gibt es eine Aktion für den Einsatz von Energiesparlampen, die langfristig sinnvoller scheint und parallel stattfinden kann. Auf der Website wird empfohlen die 5 Minuten zu nutzen um neue Energiesparlampen einzuschrauben:

Das erspart der Atmosphäre bei zehn ersetzten 100-Watt-Birnen jedes Jahr 335 kg co2. Und senkt nebenbei Ihre Stromrechnung um 50 – 100 Euro.

Eigentlich wollte ich schon länger einige Energiesparlampen kaufen, das wäre doch ein Anreiz zum Einstieg.

Anekdoten aus Afrika

Eine nette Anekdote aus dem Alltag in Nairobi / Kenya:

Kürzlich war ich im Nakumatt, der größten Supermarktkette in Kenya, einkaufen und habe ganz deutsch und umweltbewusst meine hässlichen “Ökostofftaschen” mitgenommen. Ansonsten bekommt man x Tüten, jede Zahnpasta wird noch extra eingepackt und dann nochmal in eine Tüte rein usw. Und Müll wird in Kenya dann einfach verbrannt, richtige Müllverbrennungsanlagen gibt es hier nicht. Also versuche ich so gut es geht, Müll zu vermeiden.
Der Kassierer tippt also meine Einkäufe ein und der Einpacker (das ist hier ein richtiger Job) packt fleißig in meine Ökostofftaschen ein, fragt mich aber etwas irritiert, wieso ich nicht seine tollen Nakumattplastiktüten haben will. Ich sage, dass das die Umwelt schont, weil ich damit Müll vermeide. Seine erstaunte Antwort ist: “But you can also burn those Nakumatt plasticbags!!” (”Man kann doch auch die Nakumattplastiktüten verbrennen!”) Achso.

Das AEMHostel ist ein Internat, welches Schüler der deutschen Schule in Nairobi besuchen, deren Eltern im missionarischen, kirchlichen oder sozialen Bereich in Ostafrika arbeiten. Meine Schwester und Schwager leiten das Internat und schreiben in aus dem Alltag im Internat und Nairobi.