Microblogging als Real-Live-Connector?

Eine Idee die ich mit Microblogging über die bekannten Dienste wie Twitter, aktuell auch wieder Jaiku oder auch  Identica verbinde, ist eine Brücke aus digitaler Online-Welt ins Real Life zu bauen.
Ich stelle mir vor, damit ständig mit meinem Freundes- und Bekanntenkreis in lockerem Kontakt zu sein und darüber Zeiträume für persönliche Treffen zu entdecken, oder auch zu schaffen. In der Micorblogging-Praxis gibt es dabei zwei Möglichkeiten: Entweder der virtuelle Bekanntenkreis entwickelt sich langsam auch zu einem realen, oder der reale Freundeskreis involviert sich virtuell. In der Praxis wird sich kann sich beides ergeben, indem man z.B. Blogger und Microblogger auf irgendwelchen Events trifft (z.B. beim Wiki-Wednesday, bei einem BarCamp oder Forum), oder man begeistert die Freunde und Familie zum Microbloggen einlädt.

Geeks vs. Freundeskreis

Einer der großen Unterschiede der beiden Gruppen ist, die ersteren, die Geeks,  nutzen Microblogging aus Interesse an der neuen Technik sowieso, die zweiteren müssen erst vom Nutzen überzeugt werden, bevor sie evtl. einen vorsichtigen Versuch wagen. Aber was bringt Microblogging wirklich? Für viele ist es einfach nur eine rießige Zeitverschwendung. Zu einer solchen kann es natürlich auch werden, je nachdem wie man es einsetzt. Eigentlich steckt hinter Microblogging die Idee, „alltägliches aus dem Leben zu teilen“ und nicht als Plattform zur Selbstdarstellung zu dienen. 
Doch wie schafft man es, diese simplen Informationen aus dem Alltag als Brücke für persönliche Begegnungen zu nutzen? An vielen Stellen gibt es solche Möglichkeiten im Alltag, die aber ungenutzt bleiben. Warum nicht einen kleinen Zwischenstopp auf der Rückfahrt einlegen, um den Kaffee, den man sowieso wollte, „zufällig“ mit jemandem zusammen zu trinken? Sicherlich eine Idealvorstellung – aber meiner Meinung nach ein guter Gedanke für einen Lifestyle den ich mir gerne angewöhnen würde. 
Klassische Kommunikation via Telefon oder Email ist für diesen Fall vergleichsweise Zeitaufwändig, da sie individuell an einzelne gerichtet ist. Es ist praktisch nicht möglich schnell alle Kontakte im Adressbuch anzurufen, nur um zu melden dass man jetzt Bock auf einen Kaffee hätte. Wer interessiert sich denn im Moment schon dafür oder hat gerade Zeit?
 
Die Idee von Microblogging ist, mit einer bestimmten Personengruppe asynchron (d.h. Zeitversetz ohne Warten auf eine direkte Antwort) zu kommunizieren. Twitter stellt den Benutzern die simple Frage: „What are you doing?“ – „Was tust du gerade“. Eigentlich etwas, dass es scheinbar nicht lohnt ständig an alle Bekannten zu kommunzieren. Aber genau das ist das Ziel von Microblogging – eine simple und überall verfügbare Kommunikation zwischen den Beteilligten aufzubauen, die in diesem Moment Zeit und Lust dazu haben. 
 
Die Dienste bieten dazu optional die Kommunikation via SMS, Mobile-Website, Website, Messenger (Chat) oder diversen Tools für den PC an.
Für den Einstieg reicht es erst einmal die Website zu verwenden und zusätzlich die SMS Funktion für das eigene Handy zu aktivieren. Wer günstige mobile Datentarife hat, kann natürlich auch die mobile Website verwenden. Die kostenlose SMS gibt es derzeit nur noch bei Jaiku, weshalb ich es daher für die Kommunikation mit dem Freundeskreis bevorzuge. Um sich bei Jaiku anzumelden, wird eine Einladung benötigt die ich auf Anfrage gerne verschicke (Kommentar inkl. Emailadresse, oder via Kontaktformular). 

Über Cedric Weber

Ich schreibe seit Mai 2003 zu Themen rund um das Web2.0, Enterprise2.0, Social Software, Wikis, Weblogs, online Kollaboration, Instant Messaging, sowie Linux / Ubuntu und Apple. Dazwischen findest du Themen aus meinem Alltag - über Glaube und Spiritualität, Fotografie, Musik und vieles andere.

3 Gedanken zu „Microblogging als Real-Live-Connector?

  1. Hi Cedric,
    danke für den Artikel, er ist ja sehr „wissenschaftlich“ – gut! Insbesondere über die Unterscheidung zwischen Geek- und Freundeskreis habe ich auch schon nachgedacht. Aber eher in die Richtung dass man immer so ewtas wie „Alpha“ User hat, in der Regel Geeks die dann einen Clique zu einem neuen Dienst aufklärt, überredet, einlädt.
    Auch die angesprochene „Asynchonität“ ist sehr gut herausgearbeitet und erklärt.
    Grüße aus E-Heim!
    Simon

  2. Es heißt ja eigentlich nur "microblogging", damit sich die non-geeks nicht ständig über das Mitteilungsbedürfnis wundern. Quasi dem Kind einen Namen geben.

  3. Also, ich nutze twitter, aber nur mehr zum „mitlesen“. Ich glaube, so richtig interessiert es keinen, was ich gerade tue. Da schmökern im twitter hingegen finde ich sehr interessant und ich entdecke viel neues. Allerdingssehe ich das selbe dann noch mal in Feedreader oder im Newsportal 🙁
    Ich glaube, es muss jeder selbst merken, was zu ihm passt. Ich blogge da lieber, und ab und an muss man ja auch noch was arbeiten 😉

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