BarCamp beim Kirchentag – Christ 2.0?

barcamp-faviconEnde letzten Jahres erreichte mich eine E-Mail von Thomas Koch, dass es ein BarCamp auf dem Kirchentag geben soll. „Was hälst Du davon? Das müsste ja Dein Thema sein?“, die Frage von Thomas. Termin ist der 23.05.2009 beim Kirchentag in Bremen. Erste Reaktion meinerseits natürlich die Suche nach „BarCamp“ im Blog – leider ohne wirklichen Erfolg, außer eben der Idee zum Kirchentag. Schade, dass die Personen die ein BarCamp im christlichen Rahmen veranstalten wollen, scheinbar noch nie auf einem „normalen“ BarCamp waren?
Persönlich halte ich es nicht für einen wirklich guten Ansatz erfolgreiche Events einfach auf die Kirche übertragen zu wollen. Besser wäre es mE, wenn sich die die Zielgruppe aus den BarCamps herausbildet. Ein Beispiel dafür ist aus meiner Sicht das SocialCamp Berlin, welches im Rahmen der BarCamp-Sessions entstand – oder zumindest dort vorgestellt, diskutiert, geplant und beworben wurde. Es hat damit einen wirklichen Bezug zum Netzwerk der BarCamper und kennt die Art und Weise einer solchen Veranstaltung. Und vielleicht hätte man es dann gar nicht BarCamp genannt?
Dennoch, ich finde es gut in dieser Richtung zu denken und Einzuladen. Es geht dabei nicht einfach nur um ein „BarCamp“, sondern um die Idee der Open Space Veranstaltungen, die aus meiner Sicht viele Denkansätze der jungen (Web)Generation wiederspiegeln und von denen die Kirche noch lernen kann. Aus der Wikipedia:

Open Space […] ist eine Methode zur Strukturierung von Besprechungen und Konferenzen. […] Charakteristisch ist die inhaltliche und formale Offenheit: die Teilnehmer geben eigene Themen ins Plenum und gestalten dazu je eine Arbeitsgruppe. In dieser werden mögliche Projekte erarbeitet.
Ziel ist, in kurzer Zeit mit einer großen Zahl von Menschen zu einem umfassenderen Thema eine Aufbruchstimmung zu nutzen (oder zu erzeugen) und zu vertiefen, in der wesentliche Teilthemen innovativ und lösungsorientiert besprochen werden, damit daraus konkrete Projekte entstehen können.
Open Space schafft einen Raum, in dem viele Menschen selbstorganisiert und selbstverantwortlich ihre Anliegen gemeinschaftlich bearbeiten können. Es gibt keine vorgegebenen einzelnen Themen. Jeder kann ein Anliegen, das ihm besonders am Herzen liegt, vorantreiben. Das können komplexe und dringliche gemeinsame, aber auch persönliche Fragen und Themen sein.

Ich bin ein Medienjunkie. Informationen müssen für alle transparent zum Abruf bereitstehen. Ich bevorzuge das Pull-Medien, alles andere empfinde ich schnell als Spam. Ich möchte zum eigenen Denken und Handeln herausgefordert werden, ich möchte Inspiriert und nicht bedrängt oder bevormundet werden, ermutigt und nicht eingeschüchtert. Ich bevorzuge flache Hierarchien und Netzwerke. Das sind einige Ideen die ich mit Digital-Lifestyle und auch immer mehr mit meinem Glauben in Verbindung bringe. Vielleicht wäre das auch ein gutes Thema für eine Session?
Es wäre in der Tat schön, wenn sich noch ein paar Interessierte zusammenfinden – vielleicht auch ein paar experimentierfreudige Dauer-BarCamper? Ich selber zähle den Kirchentag bisher nicht wirklich zu meinen favorite Events, mal sehen ob ich dabei bin. Wer möchte kann sich in das Kirchentag-Network zum BarCamp bei Mixxt eintragen um Interesse zu bekunden, oder sich direkt anzumelden. Und falls nicht – vielleicht Trifft man sich ja auch sonst auf einem BarCamp
Einige Links zum Thema: Kirchentag Tweets, Thomas Tweets, Post von Natanael, Peter’s Events

Über Cedric Weber

Ich schreibe seit Mai 2003 zu Themen rund um das Web2.0, Enterprise2.0, Social Software, Wikis, Weblogs, online Kollaboration, Instant Messaging, sowie Linux / Ubuntu und Apple. Dazwischen findest du Themen aus meinem Alltag - über Glaube und Spiritualität, Fotografie, Musik und vieles andere.

5 Gedanken zu „BarCamp beim Kirchentag – Christ 2.0?

  1. Hallo Cedrik,
    vielen Dank für den Blog. Ich finde es selber schade, dass ich noch auf keinem BarCamp war und der Name ist vielleicht nicht ideal. Aber vielleicht kann ich ja als Bindeglied zwischen den Welten dienen.
    Ich hoffe ehrlich gesagt, dass noch ein paar erfahrene BarCamper dazukommen, um uns zu beraten.
    Wir stimmen aber in der Motivation überein, dass Informationen frei sein müssen, Strukturen flach und wir endlich eine Weltinnenpolitik brauchen! 🙂

  2. Hallo Cedric,
    ist ein interssanter Artikel. Man muss abwarten ob es sich zu einem Barcamp entwickelt, in erster Linie ist der Ansatz aber da und ich denke es wird früh genug bekannt gegeben und über Blogs, Twitter & weiteres publiziert.
    Ich bin gespannt wie sich das ganze entwickelt und werde versuchen selbst aktiv daran teilnzunehmen.
    Gruß markus

  3. Kirchentag werde ich dieses Jahr auch voll aktiv sein, so wie noch nie.
    Wir haben in der Hansahalle eine richtig fette Veranstaltung mit den Volxbibel Psalmen. Vielleicht sieht man sich?

  4. ..also findet etwas in Richtung „Barcamp“ in Bremen oder nicht? Immerhin die Idee ist sehr lobenswert. Wenn Ja, würde ich mich über eine eMail im Vorraus freuen:)

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