Archiv der Kategorie: worldwide

Playing for a Change

Ich bin eben auf dieses Projekt gestoßen, Playing for a Change. Die Idee kam Mark Johnson als er in Santa Monica, California den Straßenmusiker Roger Ridley entdeckte:

One day while walking down the promenade, Mark heard Roger singing „Stand By Me“ in the distance. He ran to witness the performance and realized that Roger’s voice, soul, and passion had to be shared with the rest of the world.

Aus der spontanen Idee die Musik von Roger Ridley über das Internet weiter zu verbreiten sind inzwischen sehr populäre Aufnahmen vieler Musiker aus aller Welt geworden. Mit Hilfe eines kleinen mobilen Studios werden diese aufgenommen und dann zusammengefügt und über Youtube, Facebook und Twitter verbreitet. Hier eine der inzwischen sieben Episoden:
Die Musiker kommen aus aller Welt,  Teilweise bekannte „Stars“, meist aber unbekannte von den Pubs und Strassen:
Bob Marley (Kingston, Jamaica), Bono (Dublin, Ireland), Cathy Jordan (Sligo, Ireland), Clarence Bekker (Amsterdam, Netherlands), David Broza (Tel Aviv, Israel), Francois Viguié (Barcelona, Spain),Grandpa Elliott (New Orleans, Louisiana), Jason Tamba (Matadi, Congo), Joe and the Ganja Muffins (Cape Town, South Africa), Junior Kissangwa Mbouta (Kinshasa, Congo), Keb‘ Mo (Los Angeles, California), Lesego Rampolokeng (Soweto, South Africa), Liam Ó Maonlaí (Sligo, Ireland), Louis Mhlanga (Harare, Zimbabwe), Manu Chao (Barcelona, Spain), Mermans Kenkosenki (Matadi, Congo)

Playing for Change is a multimedia movement created to inspire, connect, and bring peace to the world through music. The idea for this project arose from a common belief that music has the power to break down boundaries and overcome distances between people. No matter whether people come from different geographic, political, economic, spiritual or ideological backgrounds, music has the universal power to transcend and unite us as one human race. And with this truth firmly fixed in our minds, we set out to share it with the world.

Wie ich finde wieder einmal ein Beispiel wie heute aus spontanten Ideen mit Hilfe etwas einfacher Technik und dem Internet Projekte mit solch großer Reichweite entstehen können!

[via Karola Rieger / Facebook, thnx]

Nachlese zum Africa Gathering in London

Vorletztes Wochenende war ich auf dem Africa Gathering in London, einer Un-Konferenz in London. Aus meiner Sicht leider keine Unkonferenz (wie ein BarCamp), sondern klassisch mit diversen Vorträgen über den gesamten Samstag organisiert. Der offene Stil eines BarCamps ermöglicht aus meiner Erfahrung wesentlich internsiveren und direkteren Austausch, einen einfacheren Fokus auf die eigenen Interessen und mehr Networking. Dennoch eine sehr gute Veranstaltung von Ed Scotcher, bei der ich vor allem einige Personen getroffen habe, die ich bisher nur aus Blogs oder Twitter kenne.

Posts, Bilder, Slides und Videos zum Africa-Gathering: Nachlese zum Africa Gathering in London weiterlesen

Privatsphäre bei Facebook?

Facebook geht in Deutschland in den letzten Monaten richtig ab. Vor nur dreieinhalb Monaten lag die deutsche Nutzerzahl des Social Network noch bei 1,26 Mio, inzwischen sind es über 2 Mio. schreibt SpOn.
Täglich melden sich aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis Benutzer bei Facebook an und wollen meine Freunde werden *freu*. Die Liste reicht von „irgendwelchen“ virtuellen Kontakten (also Personen die ich noch nie in RL gesehen habe), über Kunden, Geschäftskollegen bis zu den besten Freunden und Freundin. Über Facebook werden Kontakte wiederentdeckt, geknüpft und gehalten, Nachrichten an einzelne oder alle verschickt, Hobbys und politische und soziale Vorlieben verraten, Projekte und Organisationen unterstützt  oder einfach nur tägliche Aktivitäten im Netz ausgetauscht. Da ist es definitiv an der Zeit sich Gedanken zur den „privacy settings“ zu machen. Viele Nutzer wissen weder, dass es diese gibt, noch, dass sie per default relativ offen eingestellt sind. Somit können fast alle veröffentlichten Informationen von allen Freunden, manchmal auch von deren Freunden oder im ganzen Netzwerk gelesen werden.


Wenn man viele Kontakte hat sollte man als erstes anfangen Freundeslisten zu verwenden. Damit kann man Kontakte in verschiedene Gruppen einsortieren und natürlich, wie mit Tags, einen Kontakt auch in mehrere Gruppen eintragen. Diese Gruppen kann man dann natürlich in den Einstellungen des eigenen Profils verwenden.
In den Profileinstellungen kann man dann spezifische Inhalte für bestimmte Personen oder Freundeslisten freigeben oder sperren. Ich habe z.B. eine Gruppe „Privacy“ angelegt in der manche landen die ich eigentlich nicht wirklich kenne.
Natürlich sollte man nicht zu rigoros den Zugriff auf das eigene Profil völlig einschränken. Ein Social Network lebt gerade davon, dass Verbindungen zu anderen transparent werden (In diesem Zusammenhang sollte man sich unbedingt mal das Video Social Networks in Plain English ansehen). Aber man kann diese Einstellungen verwenden, um z.B. private Nachrichten und Bilder den Personen zugänglich zu machen, für die sie gedacht sind.
AllFacebook hat übrigens 10 Privacy Settings zusammengestellt, wovon dies hier im wesentlichen eine Einstellung ist. Im Artikel gibt es noch weitere Hinweise, um z.B. nicht in der Facebook Personensuche oder in der Google Suche aufzutauchen.

Africa Camp Wien

Mit dem Liveblogging wurde es leider nichts, aber dafür hat JKE das ja ausführlich mit seinem neuen eee erledigt, thnx. In der w@lz in Wien fanden sich am letzten Samstag ein bunter Haufen Africa interessierter zum Africa Camp zusammen.


Im Wiki findet man die Liste der Teilnehmer und die Sessions. Wie immer bekommt man diverse Einblicke in Projekte und einige neue Kontakte.  Einige Links und Notizen:

  • Helge stellt Laafi vor, eine NGO die Gesundheitsprojekte in Burkina Faso finanziert. U.a gibt es ein Wiki, burkina.at. Interessant finde ich die Idee per Firefox-Erweiterung die Provision von allen Einkäufen laafi zukommen zu lassen.  (Infos zur Session)
  • Christoph Chorherr stellt einige Schulprojekte in Slums in Südafrika vor. In Zusammenarbeit mit Universitäten werden dort architektonisch interessante Projekte umgesetzt. Beispiel Ithuba. (Infos zur Session)
  • Andrea stellt das Kinderpaten-Blog von Licht für die Welt vor.
  • Karola Rieger hat inzwischen ihre Bilder in einem Flickr-Album veröffentlicht. Vielen Dank!

Auch die Location die w@lz-Schule war echt gut geeignet und zudem sehr Interessant vom Konzept. Hier ein Auszug von der Website:

Ziel der Projekte in der w@lz ist nicht nur die theoretische Wissensvermittlung; es soll den Jugendlichen gleichzeitig die Möglichkeit gegeben werden, eben dieses Wissen in der Praxis anzuwenden. Auf dem Programm stehen neben Praktika in der Landwirtschaft, im Forst und in Handwerksbetrieben auch zahlreiche Projekte im Ausland. So können die Jugendlichen nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessern, sondern auch ihre fachlichen Kompetenzen und sozialen Fähigkeiten erweitern.

Die Schulgebäude spiegeln die Schwerpunkte der Schule schön wieder.  Vielen Dank an die Veranstalter und Sponsoren für diesen gelungenen Event.
Wien ist vermutlich ganz schön, allerdings war mir die Stadt diese Wochenende um gefühlte 20°C zu kalt! Ich hoffe, dass ich einmal bei afrikanischeren Temperaturen die Ehre habe. Trotz thermischer Schwierigkeiten war es sehr cool zusammen mit alten Kenyanern aus MGS-zeiten Wien zu erkunden. Garen hat uns schon einige interessante Ecken in Wien gezeigt. 😉

Barack Obama: Change has come

Seit heute morgen 0500h unserer Zeit ist es offiziell, Barack Obama ist neuer President der USA. Obama steht für die neue Generation, für Veränderung, für Hoffnung. Ich bin froh über diesen Sieg, aber auch sehr gespannt was die Zukunft bringt. Sicherlich wird es nicht leicht für Obama, in Anbetracht der momentanen Euphorie und den offensichtlich hohen Erwartungen, die Amtszeit mit stetigem Erfolg zu beginnen. Ich glaube aber, dass über dem Charme und der Redegewandtheit gute und stabile Werte und Ideen stehen, die tragfähige und nachhaltige Veränderung erreichen können – jedenfalls wenn der Mann auf seine kenyaische Großmutter hört und „auf dem Boden bleibt“. Seine Rede:
[youtube Jll5baCAaQU]

„I will never forget who this victory truly belongs to – it belongs to you.“ – Barack Obama, Election Night 2008

Obama hat es geschafft die junge Generation zu Gewinnen zu begeistern und als Wähler zu gewinnen, unter anderem indem er intelligent die neuen Medien in vor allem Social Media perfekt eingesetzt hat. Dies zeichnet sich natürlich auch in den Blog-Posts zum Thema Obama ab wie man hier im Technorati-Chart sieht:

Krass: In Kenya wurde aus Freude direkt ein nationaler Feiertag eingeführt, berichtet Harry. Barack Obama ist kenyanischer Abstammung. Dort wird zur Zeit natürlich heftig gefeiert, Christoph hat ein paar Videos dazu gepostet.
Weitere Ressourcen:

BarCamp Africa

Das BarCamp Africa findet nicht, wie man vielleicht sofort denkt irgendwo in Africa statt, sondern auf dem Google Campus in Mountain View, Kalifornienmorgen am 11. Oktober 2008. Das BarCamp ist leider ausgebucht (sonst hätte ich spontan vorbeigeschaut ;)), dafür gibt es ein ganz gutes Livecovering über das Web. Im Blog gibt es eine Liste von Links und Social-Media Diensten über die man Live die Veranstaltung mitverfolgen kann.
Die aktuelle Zeitdifferenz zu Kalifornien ist -9h. Damit sollte das BarCamp am Samstag Abend ab 18.00h starten.

Floh: Your Underground Trödeldealer

Floh nennt er sich, heißt eigentlich Rudolf, hat mal diverse Natur- und Geisteswissenschaften studiert und ist wohl der bestbekannte Trödeldealer in Tübingen – und Weltweit. Gestern hat er jedenfalls auf Anfrage spontan zwei Kerzenständer aus Metall angeschleppt. Lieferzeit 15 Minuten – genau 15 Minuten. 11 ist seine Glückszahl, also elf Euro für das Blech, immerhin liegt der Schrottpreis derzeit bei 255 EUR/Tonne. Wenn man gerade nichts braucht, bekommt man halt einen Dackel, oder Pudel oder Esel, oder was auch immer aus Pfeifenputzern gebaut, ob man will oder nicht. Auch in diversen Zeitungsartikeln wurde über ihn berichtet, selbst in der New York Times, neunzehnhundersechsundachzig, erzählt er stolz. Noch ein paar Sprüche, klar jeder kennt Floh. Der Ledergürtel für die Studentin die gerade vorbeikommt ist auch nicht vergessen, selbst auch die Lans neben uns auf der Treppe fragen „Hey Alter, kannst du uns auch so ein Tier basteln?

Power-Sharing in Kenia

Immer wieder werde ich zur aktuellen Lage in Kenia gefragt. Nachdem die Friedensverhandlungen nur zäh vorankamen, war auch immer weniger in der internationalen Presse zu lesen. Hier ein Auszug aus einem Blogpost von Debby:

The last number of weeks have been fairly quiet. I’ve been able to go back to life as almost-normal – using matatus to get around, not insisting to myself that I get home before dark, visiting friends, etc. But of course, it has not been the quiet of peace – it has been the quiet of a whole nation holding their breaths, waiting to see what will come of the Annan-led negotiations/mediations.

Am 28. Februar wurde nach über zwei Monaten ein Abkommen zur Machtteilung (Power-Sharing Deal) von President Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga unterzeichnet. Die Bekanntgabe der Machtteilung wurde von der Bevölkerung mit großer Freude und Erleichterung aufgenommen, berichtet Rebecca Wanjiku und fasst einige Aussagen aus der kenianischen Blogosphäre im Artikel auf GlobalVoices zusammen:

The level of excitement in the streets of Nairobi and Kisumu demonstrated that the worst is over, and that Kenya will possibly not tilt over the edge like it did in the last two months.

Entscheidend für den Erfolg dieses Abkommens waren vor allem die durch Kofi Annan und Team geführten Verhandlungen, aber auch der tansanische Präsident und Vorsitzende der Afrikanischen Union Jakaya Kikwete. Natürlich beginnt nun die Herausforderung die Vorgaben des Vertrags gemeinsam umzusetzen. Wichtigster Punkt ist die Einsetzung von Odinga als neuem Premierminister mit umfassender Autorität und die überfällige Erneuerung der Verfassung.
Natürlich bleiben tiefe Wunden in der Gesellschaft die nicht von heute auf morgen verschwinden. Viele Häuser sind zerstört und noch sind viele der 300.000 Vertriebenen in Provisorischen Camps untergebracht. Es ist weiter wichtig für anhaltenden Frieden Heilung der tiefen Wunden und nachhaltige Veränderung zu beten.

[Quellen: Reuters, BBC, Tagesschau, NZZ]