Schlagwort-Archive: Fluggeräte

Afrikanische Fluggeräte Teil 4

Es ist einfach unglaublich wie viele Jua-Kali-Fluggerätmechaniker in Kenya ihr Glück versuchen. Hier nun der 4. Teil und somit schon eine kleine Artikel-Serie zum Thema Afrikanische Fluggeräte, diesmal sogar mit einem Youtube-Video vom TV-Sender Citizen. Gabriel Nderitu hat keine Ahnung vom Flugzeugbau. Nach sechmonatiger Recherche im Internet und 12 Monaten schrauben im Hinterhof präsentiert er den Medien ein 800kg schweres Ungetüm aus Stahl, Aluminium und einem alten Toyota-Motor. Gestern war der erste Testflug in Kitengela geplant (also irgenwo hinter der Villa-Weber), der leider von der Kenya Civil Aviation Authority untersagt wurde. Kein Wunder, schließlich liegt Kitengela in der Einflugschneiße zum Jomo Kenyatta International Airport.

An innovative Kenyan is just about to test the results of his brainchild. Gabriel Nderitu, an I.T specialist is putting final touches to an aeroplane he has been assembling for the last one year ahead of a test run in Kitengela next week. If indeed Nderitu’s two seater plane takes off, and more importantly, lands successfully, then it will be a first for Kenya. Sylvia Chebet tells us more about the budding innovator and how close he is to becoming Kenya’s pioneer in aircraft manufacturing.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ujU1DjaYfs4[/youtube]

(thnx @jke via FB)

Fliegende Kisten: Dornier Do 228

Dornier 228
7:40Uhr, Stuttgart Flughafen. Höchstpersönlich packt der Co-Pilot mein Handgepäck in den Kofferraum. Bevor ich mich durch das kleine Loch in das innere quetsche, trete nochmals einen Schritt von der Blechkiste vor mir zurück. Dornier Do 228 nennt sich das Gerät. Spätestens beim Blick ins Innere muss ich unweigerlich an den Film „Zwei Himmelshunde auf dem Weg zur Hölle“ mit Bud Spencer und Terence Hill denken. In gebückter Haltung schiebe ich mich vier Sitze nach vorne Richtung Cockpit und setze mich auf einen freien Lederstuhl. Dort liegt eine Vespertüte mit 2 belegten Broten bereit. TurbopropDer Pilot quetscht sich kurze Zeit Später an mit vorbei und schiebt einen Korb mit mit Thermoskanne und Pappbechern in den Gang. Kaffee, wenn jemand möchte. Alle vier Passagiere vor mir zücken ihr Mobiltelefon und knipsen wild, während rechts und links die beiden Turboprop-Maschinen anlaufen. Auch ich kann nicht an mich halten und schalte mein iPhone auf Flugzeugmodus um weiterhin Fotos machen zu können. Nach dem Start versuche ich es mir möglichst gemütlich einzurichten, was allerdings mangels Beinfreiheit und halbhoher Rückenlehne auf den durch gesessenen Lederhockern nicht gelingt. Den Gedanken mir den einen oder anderen Podcast anzuhören verwerfe ich schnell und wähle die Ohrstöpsel und das Käsebrötchen.
Eine gute Stunde später setzen wir mit lautem Krachen auf der Piste in Dortmund auf. Es tut gut ins Freie zu treten. Der Pilot ist schon beim Ausladen des Gepäcks während ich noch schnell ein Foto vom Tesastreifen auf dem Propeller mache. Beim schnellen Smalltalk mit dem Piloten über die Maschine leuchten seine Augen. Ab 2009 soll die das Modell Do 228-212 „Next-Generation“ wieder in Deutschland montiert werden. Vielleicht werden dann ein paar bessere Sitze eingebaut und die Ohrstöpsel beim Boarding direkt von der Crew verteilt.
Der Flug von Stuttgart nach Dortmund wird von airberlin angeboten und von Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) durchgeführt. Am Tag vor dem Abflug bekam ich noch den Hinweis Ohrstöpsel einzupacken, was ich jedem wärmstens weiterempfehlen kann! Wer die Möglichkeit hat sollte sich einen Flug mit der Dornier nicht entgehen lassen. Auf der Website bekommt man einen Überblick über den aktuellen Flugplan der LGW.
Weitere Bilder im Album auf ipernity.

Afrikanische Fluggeräte Teil 3 – Jua Kali Helikopter

Erstaunlich wie viele Lilienthals es in Afrika gibt. Inzwischen mein dritter Artikel zu afrikanischen Fluggeräten. Mubarak Muhammad Abdullahi, ein 24 Jähriger Student aus Nigeria, baut aus Auto und Motorradteilen einen Helikopter. Laut dem Artikel auf Yahoo-News soll die Bananenschachtel auch schon sechs mal „kurz“ geflogen sein. Was das bedeutet kann man nur erahnen, Steve Ntwiga vom AfriGadget Team behauptet, der Heli hätte es auf ca. zwei meter über dem Boden geschafft. Es ist in jedem Fall wieder einmal beindruckend was Jua Kali Künstler aus Schrott bauen:

Jua Kali Helikopter aus Afrika

Mubarak Muhammad Abdullahi mit seinem Helikopter © AFP
Irgendwie kam er sogar an den Schrott einer abgestürzten Boeing 747. Ein Teil seines Wissens hat er aus Actionfilmen, sagt Mubarak. Außerdem schien es ihm einfacher einen Helikopter als ein Auto zu bauen. Zukünftig hofft er wohl den lokalen Markt, insbesondere die Regierung, mit Helis aufmischen zu können. Hier einige Zitate aus dem Artikel:

He said he learned the rudiments of flying a helicopter from the Internet and first got the idea of building one from the films he watches on television.“I watched action movies a lot and I was fascinated by the way choppers fly. I decided it would be easier to build one than to build a car,“ he said pacing the premises of the security division of the university which he uses as hanger for his helicopter.
He hoped — and still does hope — that the Nigerian government and his wealthy compatriots would turn to him and stop placing orders with western manufacturers.

Es begeistert mich, mit welch grenzenlosem Idealismus ans Werk gegangen wird. In letzter Zeit ist mir in unserer deutschen Mentalität immer wieder fehlende Vision und Hoffnung in die Zukunft begegnet. Vielen Herausforderungen wird sehr skeptisch und kalkuliert begegnet. Mut und Experimentierfreude sind Mangelware, Sicherheit hat oft höchste Priorität. Ich wünsche mir für mich und andere mehr von dieser afrikanischen Herangehensweise an Träume. Wir können viel lernen…
(weitere Posts zum Thema: Afrikanische Fluggeräte Teil 2, Jua Kali Flugzeugbau in Kenya)
[via AfriGadget, Thanx!]

Afrikanische Fluggeräte Teil 2

Das Wired-Magazin schreibt über die faszinierende Geschichte des Süd-Afrikanischen Gleitschirmpiloten Cyril Mazibuko. Als 12-jähriger baute er seinen eigenen Paraglider aus alten Kunstdünger Säcken. Inzwischen schult er selbst Paraglider.

Cyrils erstes Fluggerät
In this file photo from 1997, Cyril Mazibuko holds his homemade paraglider, made from fertilizer bags. © Photo: Michael Walker, courtesy Johannesburg Sunday Times

Das erinnert mich doch sehr an das geniale Fluggerät von Harrison Etyang in Kenia.
[via AfriGadget]

Jua Kali Flugzeugbau in Kenya

Einen sehr geilen Artikel hat mit heute mal wieder JKE gemailt. Herr Harrison Etyang aus Kitale hat nun wohl schon sein zweites Fluggerät gebaut und zieht damit schaulustige Menschenmassen aus der Umgebung an, die bei den Suizid-Startversuchen dabei sein wollen. Was habe ich gelacht, der Artikel ist einfach so geil. Mit welch Überzeugung der Typ, äh Mr. Etyang einen Flieger baut und dabei offensichtlich nicht die geringste Ahnung von irgendetwas entferntem wie etwa Aerodynamik (od. wie das heißt ;-)) hat, _geschweige denn je in einem „Flugzeug“ saß, erschließt sich wohl nur jemandem der selbst schon in Kenya gelebt hat!
Einige Aussagen:
„The young man expects to fly the plane to his rural home in Teso District, about 120km away.“ (aha alles klar)
The „plane“ also has a compass „for checking stability while in the air“. (wiebitte!?)
„The young man dreams of designing an aeroplane that is different from the existing models.“ (58 meinte: „das ist ihm wohl gelungen“ *gg*)
Aber seht selbst:

(fehlende englische Vokalbeln? http://dict.leo.org)